

Anläßlich des diesjährigen Bauhaus-Jubiläums machte das Museum einen Aufruf, damit die Bürger*innen der Stadt Bauhausobjekte aus ihrem privaten Lebensumfeld für diese Ausstellung zur Verfügung stellen.

Zusammengekommen sind über 50 Exponate: z.B. Wagenfeld-Tischleuchte, der Wassily-Sessel B3 von Marcel Breuer oder eine Obstschale von Josef Albers. Mit Alma Siedhoff-Buscher, Anni Albers und Kitty van der Mijll Dekker sind auch „Bauhausfrauen“ darunter.
Nicht nur Design-Liebhaber umgeben sich mit Bauhaus, weit mehr verbreitet sind die kleinen Dinge, die im Haushalt zu finden sind wie die Wagenfeld-Butterdose von WMF, das Tee-Ei von Christian Dell oder das Gropius-Geschirr von Rosenthal. Der Fotograf Walter Schernstein hat die Objekte oftmals auch im privaten Wohnumfeld dokumentiert.

Nach der erzwungenen Schließung und Verfemung des Bauhauses durch die Nationalsozialisten übernahmen es Hans und Florence Knoll in den 1940er-Jahren in den USA, Möbel nach den Entwürfen ihrer emigrierten Bauhaus-Freunde in Serie zu produzieren. Eine ähnliche Funktion erfüllen bis heute Hersteller wie Thonet, Classicon, Tecta oder Tecnolumen.
Als besonders fruchtbar erwies die 1950 begonnene Zusammenarbeit von Wilhelm Wagenfeld mit WMF. Mit seinen zahlreichen Entwürfen wurde der Ex-Bauhäusler zum ersten modernen Küchenausstatter der Nachkriegszeit. In Folge des Design-Booms der 1980er-Jahre avancierte so mancher Entwurf zum Kultobjekt und edlen Einzelstück.
Im Zusammenwirken mit den Bürger*innen der Stadt Mülheim ist eine vielgestaltige Ausstellung mit Möbeln, Geschirr, Lampen, Plakaten und Grafiken aus unterschiedlichen Kontexten zustande gekommen. Gezeigt werden vor allem Re-Editionen und Auflagenobjekte, die sich im Alltag und privaten Lebensraum verbreiten und durchsetzen konnten.

Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.