
Große, gebogene Nase, schelmisches Grinsen, bunte Kleidung und eine lange Zipfelmütze: Kasper, der „schlagfertige“ Held der Puppenbühne, ist unverkennbar. Zusammen mit seinen Begleitern Gretel, Schutzmann, aber auch Hexe, Krokodil und Teufel blickt er auf eine lange Theaterkarriere zurück, die mindestens bis ins 18. Jahrhundert reicht.
Die bemerkenswerte und stetig wachsende Handpuppensammlung von Irmgard und Christa Pastors, die 1989 mit „Dresdner Künstlerpuppen“ ihren Anfang fand, umfasst mittlerweile etwa 2.000 Exponate. In der Ausstellung wird eine Auswahl von rund 250 Handpuppen aus der Zeit von 1890 bis heute präsentiert.
Das Augenmerk liegt hierbei vor allem auf der kunsthandwerklichen Gestaltung der Puppen und deren Veränderung im Laufe der Zeit. Das Spektrum reicht von aufwendig gearbeiteten, handgenähten Kostümen bzw. textilen Puppenköpfen, kunstvoll geschnitzten Holzköpfen, über liebevoll bemalte Pappmaschee- oder Masseköpfe bis hin zu den modernen Puppen aus PVC. Hochwertige Künstlerpuppen treffen hier auf in Notzeiten liebevoll improvisierte Unikate, wie aus Bettpfosten geschnitzten Figuren.
Zudem sind die Handpuppen ein Spiegel der Zeitgeschichte. Wenngleich die Figuren charakterlich in der Handlung meist Stereotypen darstellen, beziehen sich die Stücke oft auf aktuelle Geschehnisse. Dies kann dann zu einer Erweiterung des vorhandenen Figurenrepertoires führen, wie etwa zu Zeiten des Kolonialismus.
Kreismuseum Zons, http://www.kreismuseumzons.de
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