Prachtvoll-vitale Bildwelten

Die Galerie Beck & Eggeling in Düsseldorf zeigt bis 17. Juli 21 die Doppelausstellung „Ein- und Ausblicke. Die üppigen Bildwelten von Wolf Hamm und Hartmut Neumann“. Im Max Ernst Museum Brühl des LVR sind gleichzeitig die Präsentationen „Hartmut Neumann –Verbotene Zonen“ und „Wolf Hamm – Große Prozesse“ zu sehen.

Diese spannungsreichen Gegenüberstellungen von doch sehr unterschiedlichen gegenwärtigen Positionen in der zeitgenössischen Kunst weisen eindeutige Berührungspunkte und inhaltliche Brücken auf und treten in einen faszinierenden Dialog.

Wolf Hamm und der Mensch

Anders bei Wolf Hamm (*1974): Dessen Bildwelten drehen sich um den Menschen beziehungsweise um die Menschheit in ihrer gesamten Entwicklung. Der Künstler kommentiert vielschichtig sowohl auf visueller als auch auf intellektueller Ebene das Zeitgeschehen, den Zustand der Welt und die conditio humana im Allgemeinen. Zugleich ist das Werk des deutsch-finnischen Künstlers ein sehr persönliches, es umkreist oft familiäre Einheit, Leben und Tod. Seine teils überbordenden Bild- und Ideenwelten finden in der Technik der Hinterglasmalerei eine ganz eigene Herausforderung: Hamm legt die Komposition seitenverkehrt anlegt, so dass anders als bei einem Leinwandbild die zuerst aufgetragene Malschicht die zuvorderst sichtbare ist.

Hartmut Neumann und die Natur

In den Bildwelten von Hartmut Neumann (*1954) steht die Natur im Vordergrund. Die übersteigerten Welten, kraftvolle Landschaftsräume, bergen ein unerschöpfliches Reservoir an Naturformen aus Flora und Fauna, erweitert um kosmische Bereiche und planetarisches Geschehen –  Werke von unbändiger Pracht und Vitalität. Die überbordende Natur ist dabei oft voller Frivolitäten. Signifikant ist das Fehlen von Menschen in Neumanns Bildwelten. Hier hat die Natur vollkommen die Regie übernommen und formiert sich jenseits gängiger Vorstellungen zu einem surrealen, sinnlichen Panorama.

http://www.beck-eggeling.de