
Das SCHAUWERK Sindelfingen zeigt eine umfangreiche Einzelausstellung des britischen Bildhauers Antony Gormley (*1950 London). Ausgezeichnet mit dem Turner Prize und dem Praemium Imperiale zählt er zu den wichtigsten Künstlern der Gegenwart. Mit rund 20 Werken aus der Sammlung Schaufler und aus dem Studio des Künstlers – darunter Arbeiten, die bisher nie öffentlich zu sehen waren – ist es die bedeutendste Werkschau Gormleys, die je in Deutschland zu sehen ist.
Mit Skulpturen in der Natur und auf Hochhausdächern in Metropolen wie Hongkong und New York erlangte Antony Gormley weltweit Aufmerksamkeit. Zentrales Thema seines Schaffens ist der Mensch und seine Beziehung zum Raum.
Ausgehend von seinem eigenen Körper, den er als Material, Werkzeug und Motiv nutzt, zeigt er Figuren in unterschiedlichen Zuständen: Enthüllung, Isolation, Herausschälen und Wachstum sind in der Ausstellung zu finden.
Der Künstler lotet die Möglichkeiten des Mediums Skulptur neu aus und verhandelt Fragestellungen nach ihren Funktionen:
Kann Skulptur als Werkzeug dienen, um sich mit dem eigenen Körper und verschiedenen Seinszuständen oder dem Körper als Raum auseinanderzusetzen?
Wie interagiert Skulptur mit ihrem Umfeld – sei es ein Raum, eine städtische Umgebung oder unser Planet? Kann Skulptur dabei helfen, sich der Erfahrung von Raum und Zeit bewusst zu werden?
Für Gormley fungiert der Körper als „Gefäß für Empfindungen“. Der Künstler ist nicht an einem realistischen Abbild oder an der Darstellung einer idealen Form interessiert. Viele seiner Arbeiten erforschen, auf welche Weise der Mensch sich räumlich orientiert und wie er auf Architektur und die gebaute Umwelt reagiert.
Die Ausstellung zeigt Gormleys Transformation der Skulptur von rein materiellen und formalen Fragen hin zu einer Erkundung des Lebens als solchem. „Unser eigener Körper und seine Beziehung zu den ausgestellten Werken ist ebenso Thema wie die Arbeiten selbst: der Körper als Behältnis, als Energiefeld, als Aggregat von Teilen, als provisorischer Stapel, als Masse, als neuronales Netzwerk.” (Antony Gormley)
Ausstellung bis 24.04.2022, SCHAUWERK Sindelfingen, http://www.schauwerk-sindelfingen.de
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