Die Ausstellung stellt Künstlerinnen und Künstler vor, die sich mit ihren Arbeiten dem Tier zuwenden, um sich näher mit den Beziehungen zwischen Mensch und Tier zu beschäftigen oder um einfach ihre Tierliebe auszudrücken. Das Duo Krõõt Juurak (*1981) und Alex Bailey (*1987) beispielsweise schafft mit seinen Performances for Pets wortwörtlich Kunst für Tiere. Das Künstlerpaar performt nicht für ein menschliches, sondern tierisches Publikum.


Die Auseinandersetzung mit dem Mensch-Tier-Verhältnis ist in der zeitgenössischen Kunst vielfältig und unterschiedlich. Künstlerinnen wie Sanna Kannisto (*1974) und Gabriele Muschel (*1941) werden zu visuellen Forscherinnen, die Tiere in entlegenen Gebieten aufspüren. Resultate sind neue Bildräume und Bildfindungen. Schafft Kannisto im Regenwald einzigartige Bühnengebilde für ihre Tierminiaturen, wandelt Muschel ihre Fotografien von Affen im heimischen Atelier zu Porträtzeichnungen voller Individualität. Jedes Porträt unterscheidet sich von dem anderen und zeigt Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Gesichtszügen und Merkmalen.

Das ambivalente Verhältnis von Mensch und Tier spielt bereits in frühen Arbeiten von Rosemarie Trockel (*1952) eine besondere Rolle. »Jedes Tier ist eine Künstlerin«, lautet 1993 ihre Botschaft. Auch wenn sie damit dem berühmten Ausspruch »Jeder Mensch ist ein Künstler« von Joseph Beuys entgegentrat, ist eine Wertschätzung des Tieres impliziert. Im gleichnamigen Künstlerbuch veröffentlichte Trockel Porträts ihres Hundes mit einer liebevollen Widmung.
Ausstellung bis 06.02.2022, Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim
http://www.opelvillen.de
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