
Das Leonhardi Museum Dresden würdigt Henriette Grahnert, eine der interessantesten Malerinnen der Neuen Leipziger Schule. Die gebürtige Dresdnerin hat eine ganz eigene Bildsprache entwickelt, Abstraktion und Gegenständlichkeit verschmilzt in ihren Arbeiten, bewegt sich bravourös zwischen, in und über den visuellen Koordinatensystemen einer post-postmodernen Bildkultur.

Ihre malerischen Kompositionen – die mitunter auf den ersten Blick wie Collagen anmuten – speisen sich aus Zitaten, Assoziationen und Reminiszenzen. Sie bringen scheinbar Disparates aus verschiedenen Zeiten, Stilen und -ismen zusammen.
Mal erscheinen sie als heiteres Capriccio, mal entwickeln sie eine differenzierte Analyse der Malerei, ihrer Möglichkeiten und Grenzen. Was daraus entsteht, sind Bildräume von ebenso komplexer wie manchmal beeindruckend klarer Struktur. So ist die Kunstgeschichte – vornehmlich die der Moderne – nicht allein motivischer Fundus, sondern ebenso Resonanzboden für intensive Auseinandersetzungen mit historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Verweisen und damit Werkzeug zeitgenössischer Befragungen.
Ausstellung bis 08.01.2023, Leonhardi-Museum Dresden
http://www.leonhardi-museum.de
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