
Das Les Abbattoirs Musée – Frac Occitanie Toulouse zeigt eine Ausstellung mit Arbeiten der französisch-amarikanischen Künstlerin Niki de Saint Phalle (*29.10.1930 † 21.05.2002) aus den 1980er und 1990er Jahren.
Diese beiden Jahrzehnte stehen im Zeichen von Niki de Saint Phalles großem Werk, dem Abenteuer des Tarotgartens in Italien. Parallel zur Schaffung dieses Gartens, der sowohl ein Ort der Kunst als auch ein Ort zum Leben war, entwickelte sie einen ganz neuen Aspekt ihrer Arbeit, der es ihr ermöglichte, ihre eigene Mäzenin zu werden.
Auch wenn die 1960er und 1970er Jahre sie dank ihrer emblematischen Tirs und Nanas und ihrer Nähe zur Bewegung des Neuen Realismus berühmt gemacht haben, ist es nun an der Zeit, den fälschlicherweise so genannten „zweiten Teil“ ihrer Karriere zu betrachten. Diese Jahre sind zwar weniger bekannt, aber dennoch von einer Freiheit, einer Emanzipation, einer Vielfalt von Arbeiten, einem Engagement und einem Modell des Unternehmertums geprägt.


Niki de Saint Phalle hat nie aufgehört, Werke für den öffentlichen Raum zu schaffen, wie den Strawinsky-Brunnen mit Jean Tinguely vor dem Centre Georges Pompidou in Paris, um nur eines von vielen zu nennen.
Die Künstlerin, die sich stets für Minderheiten und von der Gesellschaft an den Rand gedrängte Menschen einsetzte, entwickelte schon früh eine nachhaltige feministische Überzeugung, die sowohl zutiefst zeitgenössisch als auch avantgardistisch war, und setzte sich mit demselben Humanismus weiter ein. Sie kämpfte unter anderem gegen AIDS, für die Schwarzen und gegen die globale Erwärmung.

Dieses Engagement für sich selbst, für andere und für ihre Kunst besteht aus der Perspektive der Freiheit, des Einbezugs und der Freude, des „freudigen Lebens der Objekte“, so der Titel einer der letzten Ausstellungen, die zu ihren Lebzeiten im Musée des arts décoratifs in Paris 2001 stattfand. Diese Freude und ambivalente Energie, die antreibt, die sowohl Unglück als auch Glück in der gleichen vitalen Beschwörung enthält, die frei macht, spiegelt sich in den Motiven und Techniken wider, die diese Jahrzehnte begleiten: farbige Monster, Mosaikskulpturen, Tiere und Frauen, Herzen und Schädel, explodierte Gemälde, Animationsfilme usw. umarmen die Kunst, die Natur, das Leben wie auch den Tod. Die Ausstellung beginnt 1978, als Niki de Saint Phalle den Tarot-Garten einweihte, und endet 2002 mit dem Tod der Künstlerin.
Ausstellung bis 05.03.2023, Les Abbattoirs Musée, 76 All. Charles de Fitte, 31300 Toulouse, Frankreich, http://www.lesabattoirs.org
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