Andreas H. Drescher: Mein alter Schwarzfernseher

Fernsehabende der 70er Jahre muss man sich als Familienevent mit Erdnussflips vor einem klobigen Kasten vorstellen, in schwarzweiß, mit drei Programmen und frühem Sendeschluss …

Gut möglich, dass diese Szenerie Andreas H. Drescher zu seinen unkonventionellen Erzählungen inspiriert hat. In Meinalter Schwarzfernseher geht er mit spürbarem Vergnügen von den aus heutiger Sicht an sich schon schrägen Fernseh-Ergüssen aus und verzerrt sie ironisch. Seine sprachlich kreativ umgesetzten Beobachtungen mit Hang zum Surrealen mäandern von der frühabendlichen Märchenstunde bis zum Nachtprogramm – ein Feuerwerk der Fantasie, das sich unbekümmert wilde Ausschläge erlaubt.

In Heike Puderbachs Bildern finden sie, als gelungene Verbindung von Text und Malerei, ihre kongeniale visuelle Entsprechung. Mal märchenhaft, mal erotisch-sinnlich oder politisch-bissig setzt der Autor poetische Momente neben krachende Akzente, verblüfft mit nie Dagewesenem und überrascht mit Skurrilem. Ein Wort- und Lesegenuss der besonderen Art!

Andreas H. Drescher:
wurde 1962 in Griesborn/Saar geboren, studierte Germanistik, Politik und Philosophie in Köln und lebt als freier Autor und Künstler in Saarlouis. Regelmäßig veröffentlicht er Lyrik und Prosa.

So unter anderem den Hör-Roman „Darwins Schöpfungsgeschichte“ („Für Darwinisten und Poesiefreunde ein Genuss“, HörBücher-Magazin), den Roman „Kohlenhund“ („atmosphärisch dichte Prosa“, Deutschlandfunk) oder das Hörbuch „Complicius Complicissimus“ („Hervorragend“, Münchner Merkur). Mit „Schaumschwimmerin“ erschien der zweite Band des Velten-Grün-Zyklus („Dreschers Stil hat etwas Behutsames, ist wohldurchdacht und von einer einnehmenden Plastizität“, Luxemburger Tageblatt).

Mit Mein alter Schwarzfernseher legt Drescher nun außergewöhnliche Erzählungen vor, die zwischen Phantastischem und Politischem, Erotischem und Skurrilem oszillieren.

ISBN: 978-3-9820735-1-1
EDITION ABEL

(Fotos: Martin Hoffmann)