
Semana Santa ist der spanische Begriff für die Heilige Woche (Palmsonntag bis Ostersonntag). In dieser Woche finden zahlreiche Prozessionen statt, die Hauptprozession ist immer am Karfreitag, sie werden auch Hermandades bzw. Cofradías genannt.
Etwas ganz Besonderes findet man schon in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag in Sevilla und zwar die „La Madruga“, in der der Passion Jesu gedacht wird. Die Strassen sind von Menschen gesäumt, die ausgiebig feiern und dem Spektakel der „costaleros“, die Heiligenfiguren tragen, zuschauen.
Wer dies erleben möchte, sollte in der Zeit von nachts um 1 Uhr bis zum Morgengrauen in den Straßen umschauen, um den schwarz gekleideten Bruderschaften zu begegnen. Diese Prozessionen gehören oft einhundert bis über tausend Personen an, sie setzen sich zusammen aus den Pasos mit ihren Träger und Begleitern, den Nazarenos und Penitentes (Büßer) sowie Musikgruppen. Die Büßer gehen barfuß, tragen lange Kutter und sind mit der typischen Spitzhaube maskiert, was die Anonymität des Bußaktes unterstreicht.


Die Prozession beginnt in der Kirche der Heimatgemeinde der jeweiligen Bruderschaft. Ziel ist die Strecke, die für die Erfüllung des Bußaktes vorgeschrieben ist. Diese Strecke ist genau festgelegt und für alle Bruderschaften einer Stadt gleich. Die Bevölkerung betrachtet oder begleitet die Prozessionen mit besonderem Augenmerk auf die Pasos und in relativer Stille. In manchen Orten gibt es auch Schweigeprozessionen, die Staßenbeleuchtung ist ausgeschaltet, Licht spenden nur Kerzen.
In Andalusien gibt es in fast allen anderen Städten und kleineren Orten vergleichbare Feiern, vor allem in den Provinzhauptstädten Huelva, Cádiz, Córdoba, Granada, Jaén und Algeria.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.