Bauhaus – Licht, Glas und Leuchten

Für das Bauhaus hatte „Licht“ eine besondere Bedeutung: Bauhaus-Künstler nutzten die Wirkung und Kraft des Naturphänomens auf vielfältige Weise, der Architektur und der Wirkung von Licht und Transparenz galt ein besonderes Augenmerk.

Vor allem László Moholy-Nagy, Maler, Fotograf, Bühnenbildner und Lehrer am Bauhaus bis 1928, interessierte der Facettenreichtum des Lichts. Sein Licht-Raum-Modulator aus den 1920er Jahren brachte Wechselwirkungen von Licht und Bewegung in die Form eines kinetischen Apparats. Die Forderung des Bauhauses nach einer Symbiose von Kunst und Technik traf auf die Elektrifizierung der Haushalte in den 1920er und 1930er Jahren, die die rasante Verbreitung von elektrischen Lichtquellen beförderte.

So entstand aus der Korrespondenz von Elektrotechnik, innovativer Glastechnologie und den Maximen des Bauhauses ein neues, die Epoche prägendes Industrieprodukt: die moderne Leuchte. Licht und Beleuchtung übernahmen seitdem in einer ganz neuen Qualität eine entscheidende Rolle in der Gestaltung von Räumen.

In der von Moholy-Nagy am Bauhaus geleiteten Metallwerkstatt entstanden innovative Modelle aus neuen Materialien. Eine Ikone des Designs wurde 1924 von Wilhelm Wagenfeld entworfen: eine Tischleuchte mit einer Kuppel aus Jenaer Glas, bis heute als „Bauhaus-Leuchte“ bekannt.

Wagenfeld entwarf für die Bau- und Wohnungskunst Weimar GmbH bis 1930/31 ein Sortiment von Leuchten-Typen für verschiedene Funktionen. Seine Konzepte zu Typisierung, Standardisierung und Serientauglichkeit von Licht und Leuchten sind die großen Beiträge Wilhelm Wagenfelds für das Industriedesign der Moderne.