Alice Springs. Retrospektive

Im letzten Jahr hätte June Newton alias Alice Springs ihren 100. Geburtstag gefeiert. Ihren runden Geburtstag nahm die Helmut Newton Foundation in Berlin zum Anlass, rund 200 Fotografien neu zusammenzutragen. Diese teilweise spektakulären Ergebnisse werden nun in den Opelvillen vorgestellt. Es wird zwar deutlich, dass Alice Springs wie ihr Ehemann Helmut Newton in drei Genres arbeitete: Porträt, Akt und Mode beziehungsweise Werbefotografie, aber mit unterschiedlicher Gewichtung.

Till Brönner: IDENTITY – LANDSCAPE EUROPE

Das Ludwig Múzeum – Museum for Contemporary Art in Budapest zeigt eine Ausstellung des Jazzmusikers und Fotografen Till Brönner. In 80 Fotografien zeigt er die Vitalität und Vielschichtigkeit Europas mit seinem reichen Kulturraum und der Lebendigkeit seiner Bewohner. Ergänzt wird die Einzelausstellung durch ein Rahmenprogramm aus Vorträgen, musikalischen Interventionen und Panels.

Tim Berresheim: Neue Alte Welt

Am Anfang war das Wort, das Feuer und die Kunst. Tim Berresheim untersucht unsere Gegenwart als Übergang in eine neue digitale Zeit und inszeniert mit archaischer Kraft eine Evolution des Menschen und der Kunst. Das NRW-Forum präsentiert spektakuläre Bildwelten sowie außergewöhnliche Augmented-Reality-Inszenierungen Berresheims. Die umfassende Retrospektive versammelt sein Frühwerk und aktuelle, exklusiv für diese Ausstellung konzipierte Arbeiten – analoge und digitale Kunst treffen aufeinander.

SIZE MATTERS – Größe in der Fotografie

Erstmals beleuchtet eine Museumsausstellung umfassend den Bedeutungswandel, der mit Größenverschiebungen in der Fotografie einhergeht. Im Düsseldorfer Kunstpalast sind noch bis zum 20. Mai 2024 fotografische Werke vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart zu sehen, die Fragen nach den Konsequenzen ihrer Größe für die Wahrnehmung und den Umgang mit diesen Bildern aufwerfen.

Frida Kahlo. Ihre Fotografien

Die Opelvillen in Rüsselsheim präsentieren über 200 Fotografien aus der umfangreichen Bildersammlung von Frida Kahlo (1907–1954) sowie auch Bildern ihres fotografischen Nachlasses, die bis vor kurzem völlig unbekannt waren, neue Erkenntnisse zum Verständnis einer der ikonischsten Figuren des 20. Jahrhunderts geben - so die ureigene Geschichte dieser starken Persönlichkeit offenzulegen und ihr Land in der Zeit zu zeigen, in der sie lebte.

This Is Me, This Is You.

Das Museum Brandhorst gibt erstmals Einblick in eine international bedeutende Fotosammlung, die über vier Jahrzehnte hinweg gewachsen ist. Eine großzügige Schenkung der Eva Felten Fotosammlung erweitert die Bestände um 429 Werke von mehr als 140 Künstler/-innen von den 1930er-Jahren bis in die unmittelbare Gegenwart.

Walde Huth. Material und Mode

Das Museum Ludwig, Köln, präsentiert Walde Huth (1923–2011). Mit Textilien und Stoffen befasste sie sich ihr ganzes Fotografinnenleben lang. Angefangen u.a. mit Aufträgen für die Samtfabrik Gottlieb Ott Sohn in den frühen 1950er Jahren gelang ihr der Sprung zur Modefotografin von internationalen Designern des „New Look“ wie Christian Dior oder Jacques Fath.

Mary Ellen Mark. Encounters

C/O Berlin präsentiert die Fotografin Mary Ellen Mark mit fünf ikonischen Projekten, an denen die Fotografin in den 1970er und 1980er Jahren arbeitete und deren abschließende Buchpublikationen maßgeblich zu ihrer Bekanntheit beitrugen: Ward 81, in der sie Frauen in einer psychiatrischen Station in Oregon über Wochen dokumentierte; Falkland Road, eine Reportage über Sexarbeiter-/innen in Mumbai; Mother Teresa’s Missions of Charity, eine visuelle Erforschung sowohl ihrer Persönlichkeit als auch ihrer Mission; eine Serie über reisende Zirkusfamilien in Indian Circus oder Marks preisgekröntes Projekt Streetwise und das darauf folgende Tiny: Streetwise Revisited – beides Arbeiten, die ihr anhaltendes Bestreben veranschaulichen, die Geschichte von Erin Charles, auch bekannt als Tiny, zu erzählen.

Ralf Peters. „100 Meisterwerke“

Was passiert, wenn Das Mädchen mit dem Perlenohrring der Betrachterin treuherzig ihre Schnauze entgegenstreckt, Der Wanderer über dem Nebelmeer einen Rattenschwanz hinter sich herzieht und Die Erschaffung Adams mit Pfoten statt Fingern besiegelt wird? Die Kunsthalle Lüneburg in der KulturBäckerei zeigt den Fotokünstler Ralf Peters, der 100 berühmte Ikonen der Kunstgeschichte mit Kuscheltieren in einem neuen Licht präsentiert. Dabei stehen die „Meisterwerke“ ihren altehrwürdigen Originalen in nichts nach.

Italien – frühe Fotografien ewiger Sehnsuchtsorte

Das Städel Museum hat es fotografisch nach Italien verschlagen: auf dem Canal Grande schippernde Gondolieri, der Schiefe Turm von Pisa oder die Altertümer Roms: Zahlreiche Fotografien von Giorgio Sommer, dem Unternehmen der Gebrüder Alinari, Carlo Naya oder auch Robert Macpherson prägten das Bild von Italien als Sehnsuchtsort. Die Ausstellung versammelt insgesamt 90 bedeutende Aufnahmen der Jahre 1850 bis 1880 aus der eigenen Sammlung. Es ist eine fotografische Tour entlang der bekanntesten Routen mit den Stationen Mailand, Venedig, Florenz, Rom und Neapel.

Josephine Baker: Freiheit- Gleichheit – Menschlichkeit

Die Bundeskunsthalle präsentiert Josephine Baker: Weltstar, Freiheitskämpferin und Ikone. Sie beleuchtet, worauf ihr Erfolg als erster „schwarzer“ Superstar gründete und wie sie die vermeintlichen Stigmata ihrer Hautfarbe in ihre Stärke verwandelte: Josephine Baker eroberte als Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin ein Weltpublikum. Der Ruhm wurde ihre Waffe im Kampf gegen die Rassenpolitik der Nationalsozialisten, gegen den Rassismus innerhalb der amerikanischen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg und schließlich in der Bürgerrechtsbewegung. Bis heute ist sie Vorbild für Selbstermächtigung und gesellschaftliches Engagement.

Johanna-Maria Fritz: ‚Like a Bird‘

Fernab von romantischen Klischees und Aufnahmen, welche die oftmals prekären Lebensumstände der Zirkusleute ausstellen, erschließt sich Johanna-Maria Fritz mit ihrer Kamera einen gesellschaftlichen Mikrokosmos, der Außenstehenden oft verborgen bleibt. Das Stadthaus Ulm zeigt mit ‚Like a Bird‘ zeigt Zirkusse, die unter widrigen Voraussetzungen existieren – sei es in Form von bewaffneten Konflikten oder sehr restriktiven, religiös geprägten sozialen Kontexten.

Robert Lebeck. Hierzulande

Die Kunsthalle Lüneburg zeigt Fotografien des großen Reportagefotografen – berührend, skurril und zutiefst menschlich: „Ich bin viel gereist in meinem Fotografenleben, doch um ein spannendes Foto zu machen, musste ich eigentlich nur vor die Haustür treten.“

Roger Ballen. Call of the Void

Das Museum Tinguely zeigt mit Roger Ballen eine Ausstellung, die als achte Folge der Serie Danse macabre Bezug nimmt auf Jean Tinguelys Spätwerk Mengele Totentanz. Dabei ist der Ansatzpunkt hier wieder ein anderer – während es bei Anouk Kruithof. Universal Tongue der Tanz oder bei Bruce Conner. Light out of Darkness die Apokalypse war, die den Anstoss zur Gegenüberstellung gab, ist es im Falle von Roger Ballen die verstörende, irritierende Stimmung seiner Fotografien und Installationen. Ballen hinterfragt in seinem Werk die menschliche Psyche und stellt sich selbst wie auch dem Betrachtenden Fragen nach dem Sein und dem Werden.

Dimensions  – Digital Art since 1859

In den Pittlerwerken in Leipzig werden rund 60 Kunstwerke vom 19. Jahrhundert bis heute gezeigt und so ein einzigartiges Ausstellungserlebnis geschaffen, das auf faszinierende Weise greifbar macht, wie Kunst und technologische Entwicklungen zusammenhängen. Es werden u.a. vier Neuproduktionen, zehn europäische Premieren und 17 deutsche Premieren präsentiert.

Alison Jackson: Truth is dead

Mithilfe von Schauspieler-/innen und Doppelgänger-/innen inszenierte Alison Jackson vermeintliche Paparazzi- oder Dokumentaraufnahmen berühmter Persönlichkeiten wie Donald Trump, Marilyn Monroe, der Royal Family, Justin Bieber oder Angela Merkel. Das NRW-Forum Düsseldorf widmet der britischen Fotografin die erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland mit rund 80 Fotografien und Videos aus ihren wichtigsten Werkzyklen.

William Eggleston: MYSTERY OF THE ORDINARY

Mit William Eggleston (*1939 in Memphis, Tennessee) präsentiert c/o Berlin Fondation eine große Retrospektive des US-amerikanischen Meisters der Farbfotografie. Neben berühmten Serien wie Los Alamos zeigt die Ausstellung auch noch nie gezeigte Werke, darunter Bilder aus der Serie The Outlands und Aufnahmen, die zwischen 1981 und 1988 in Berlin entstanden sind.