
Er war ein Chronist der bremischen Häfen: Der Fotograf Hans Brockmöller (1911-1977) dokumentierte fast drei Jahrzehnte die Arbeit, die Menschen und die Infrastruktur in den Bremer Häfen. Vierzig Jahre nach seinem Tod gelangte sein fotografisches Erbe in das Kulturhaus Walle Brodelpott.
Nun soll diese herausragende Fotosammlung erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden: Das Hafenarchiv und das Geschichtskontor des Kulturhauses Walle bereiten mit dem Hafenmuseum Speicher XI eine Doppel-Ausstellung vor, die in beiden Häusern bis 17. Oktober 2021 zu sehen sein wird. Für die Schau im Hafenmuseum werden Fotografien ausgewählt, die die Blütezeit der bremischen Häfen dokumentieren, während der Fokus für die Ausstellung im Kulturhaus Walle auf dem Wiederaufbau Bremens, insbesondere des Bremer Westens liegt.
Die Arbeiten Hans Brockmöllers zeichnen sich nicht nur durch ihre fotografische Qualität aus, sondern auch durch ungewöhnliche Perspektiven. Von seinen Berufskollegen als „der Artist“ bezeichnet, war Hans Brockmöller für ein gutes Foto bereit, auf Schuppendächer und Kranausleger zu klettern. Brockmöller arbeitete im Auftrag verschiedener Unternehmen sowie der Hafenverwaltung. Regelmäßig veröffentlicht wurden seine Fotografien vor allem im „Weserlotsen“, aber auch in den Bremer Tageszeitungen und weiteren Publikationen.
In einem Nachruf auf Hans Brockmöller 1977 im „Weserlotsen“ heißt es, das Geheimnis seiner brillanten Fotos seien die vielen freundschaftlichen Kontakte, die er sich im Hafen geschaffen hat: „Jeder Kranführer kannte ihn und drehte auch mal zurück, wenn es galt, das Umschlagsgut noch besser vor die Linse zu bekommen.“
Hafenmuseum Speicher XI
http://www.hafenmuseum-speicherelf.de
Kulturhaus Walle – Brodelpott e.V
http://www.kulturhauswalle.de
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