
In der Art déco-Pfeilerhalle zeigt das Grassi Museum eine ganz besondere Ausstellung: Lange Jahre schenkten das Ehepaar Inge und Wilfried Funke immer wieder kleinere Konvolute u.a. Design, Geschirr und Vasen dem GRASSI Museum, vermachte aber schließlich seine gesamte Kollektion dem GRASSI MAK.
So entstand in fast 40 Jahren eine größten Sammlungen zum industriellen Gebrauchsdesign des 20. Jahrhunderts: Ausgehend von den Entwürfen Löffelhardts und Wilhelm Wagenfelds sammelte das Paar die von Bauhaus und Werkbund herrührenden Entwürfe historischer Vorläufer wie Hermann Gretsch, Wolfgang von Wesin, Marguerite Friedlaender oder Trude Petri, verschmähte auch die organische Nachkriegs-Nierentisch-Ästhetik der Rosenthal-Entwürfe einer Beate Kuhn oder Hanns Hoffmann-Lederers nicht, suchte Arbeiten von Wilhelm Braun-Feldweg, Günter Kupetz oder Hans-Theo Baumann zusammen, schweifte mit Namen wie Tapio Wirkkala, Stig Lindberg oder Jens Harald Quistgaard in die skandinavische Design-Moderne und schließlich darüber hinaus mit legendären Designern wie dem Tschechen Ladislav Sutnar, dem Briten Robert Welch oder dem Amerikaner Gerald Gulotta – Geschirre, Vasen, Bestecke, Möbel, Lampen, Geräte.






Über 10.000 Einzelobjekte aus der Sammlung Funke fasst das GRASSI MAK unter rund 2500 Inventarnummern zusammen. So zeigt die Ausstellung mit rund 600 Exponaten zwar viel, aber doch nur einen kleinen Ausschnitt dieser vielgestaltigen Kollektion. Gleichwohl sucht die Schau das Werden dieser Sammlung nachzuzeichnen, um immer wieder das Phänomen ‚Sammeln‘ selbst zu thematisieren – Bürde und Glück zugleich.
Ausstellung bis 08.10.2023, Grassi Leipzig
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