Greser & Lenz: Alles erlaubt

Mit der Titanic aufgestiegen, bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung groß geworden: Seit 1996 zeichnen Achim Greser (*1961) und Heribert Lenz (*1958) gemeinsam Karikaturen für große deutsche Zeitungen. Ihre Karikaturen lösen nicht selten kontroverse Reaktionen bis hin zu persönlichen Anfeindungen aus. Das Museum Wilhelm Busch zeigt eine Werkschau der letzten Jahrzehnte im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Reaktionen, die sie ausgelöst haben.

Die Werke bewegen sich an der Schnittstelle von Karikatur, Illustration und Comic. Den unverwechselbaren Stil erhalten die Zeichnungen durch die Zugabe von Texten, platziert in Sprechblasen, Texttafeln und Bildunterschriften.

Seit ihrer Zeit bei der Titanic haben Greser & Lenz nach und nach einen gemeinsamen Zeichenstil entwickelt, der inzwischen kaum mehr Rückschlüsse erlaubt, welche Zeichnung von welchem der beiden Zeichner stammt. Mit Wortwitz und List bringen Greser & Lenz die brennenden politischen und gesellschaftlichen Geschehnisse in ihren kritischen Darstellungen auf den Punkt. Mit spitzer Feder kommentiert das Duo manchmal mehrfach wöchentlich das Zeitgeschehen in Text und Bild.

Dabei ist niemand vor ihnen sicher: Politik, Sport, Religion – und immer wieder wir alle, unsere Doppelmoral, unsere Selbstgerechtigkeit oder unsere Begriffsstutzigkeit. Scherze des täglichen Bedarfs, wie die beiden selber sagen.

Ausstellung bis 25.06.2023, Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst, Hannover,
http://www.karikatur-museum.de

Bilder:
Oben: Foto Greser & Lenz: Portrait des Karikaturistenduos
Unten: li: Putin – Preisgekrönte Karikatur von März 2022 aus der FAZ
re: Seelsorge in Corona-Zeiten, 2020 (Alle Bilder: Copyright Greser & Lenz)