„Ferne, so nah. Künstler, Künstlerinnen und ihre Reisen“

Das Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zeigte gemeinsam mit der Katrin Bellinger Collection aus London die internationale Leihausstellung „Ferne, so nah. Künstler, Künstlerinnen und ihre Reisen“.

Warum sind Künstler-/innen gereist? Was haben sie mitgenommen? Mit wem reisten sie und mit wem trafen sie sich? Wie haben sie ihre Reisen dokumentiert?

Diesen Fragen ging die Ausstellung anhand vielfältiger Exponate nach. Sie begleitete berühmte und weniger bekannte Künstler-/innen auf ihren Reisen in die Ferne und in die Nähe ihrer Heimat; darunter Albrecht Dürer, Hans Holbein der Jüngere, Pieter Bruegel der Ältere, Wenceslaus Hollar, Zacharias Wagner, Valentijn Klotz, Maria Sibylla Merian, Angelika Kauffmann, Franz Pforr, Augusta von Buttlar, Julie von Egloffstein, Ludwig Richter, Friedrich Preller der Ältere und Raden Saleh.

Das Künstlertum und das Reisen sind seit Jahrhunderten eng miteinander verbunden. Der Wunsch, die Grenzen der eigenen Heimat zu überschreiten, hat eine enorme Kreativität hervorgebracht. Bevor sich die Fotografie als Dokumentationsmittel verbreitete, wurden Erfahrungen und Begegnungen auf Reisen vor allem in Drucken und Zeichnungen festgehalten, die noch heute spannende Geschichten von persönlichen Erkundungen und künstlerischen Betrachtungsweisen erzählen. Der breiten Auswahl an Zeichnungen, Druckgrafiken, Skizzenbüchern und Alben von der Renaissance bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts stehen zeitgenössische Werke, darunter auch Arbeiten, die für diese Ausstellung in Auftrag gegeben wurden, gegenüber.

Die Schau umfasst drei Kapitel:

UNTERWEGS spürt den Erfahrungen von Künstler-/innen nach und zeigt, was sie auf dem Weg festhielten. Neben der natürlichen Umgebung zeugen die unterwegs entstandenen Zeichnungen von Begegnungen mit Orten und Menschen, deren Trachten und Gewohnheiten.

DESTINATION ROM konzentriert sich auf das künstlerische Erbe und die sozialen Netzwerke der ewigen Stadt, die Reisende seit Jahrhunderten anzieht.

DRESDEN präsentiert Werke aus den umfangreichen Sammlungen der Kurfürsten Sachsens, erzählt von deren Faszination für die Kulturen Indiens, Chinas, Brasiliens und der Türkei und stellt die reiche Hofkultur Dresdens vor.

Residenzschloss Dresden, www. skd.museum

Bilder:
Oben: Carlo Labruzzi, Das Colosseum vom Palatin aus gesehen, Rom, frühe 1760er- oder 1770er-Jahre Katrin Bellinger Collection, 2012-017 (Foto: Matthew Hollow)
Mitte: Zacharias Wagner, Thier Buch, 1630er-/1640er-Jahre Bl. 56: Cashewbaum (Caju), Kupferstich-Kabinett, SKD (Foto: Herbert Boswank)
Unten: Zacharias Wagner, Thier Buch, 1630er-/1640er-Jahre Bl. 102: Landschaft mit Menschen und Gebäuden, SKD (Foto: Herbert Boswank)