Caspar David Friedrich – die Vorboten der Romantik

2024 feieret die Kunstwelt Caspar David Friedrichs 250. Geburtstag. Das Kunst Museum Winterthur präsentierte bereits 2023 eine umfassende Jubiläumsschau zum bedeutendsten Maler der deutschen Romantik.

In Friedrichs epochalen Gemälden kommt ein neues, romantisches Verhältnis von Mensch und Natur zum Ausdruck. Mit seinen atemberaubenden Stimmungslandschaften und seinen aufsehenerregenden Bildfindungen definierte er die Gattung der Landschaftsmalerei an der Schwelle zur Moderne neu und verlieh ihr neue inhaltliche Dimensionen. Doch während seine herausragende künstlerische Stellung, seine Innovationskraft und sein wegweisender Beitrag zur Kunstgeschichte unbestritten sind, wird sein Werk bis heute kontrovers diskutiert.

Die einen Interpretationen sehen darin religiöse Symbole, die anderen politische Botschaften. Sie sind zugleich Ausdruck emotionaler Befindlichkeit wie auch nüchterne Darstellungen von naturwissenschaftlicher Präzision. Trotzdem oder gerade deswegen ist die Faszination für sein Werk bis heute ungebrochen und begeistert nicht nur die Kunstwissenschaft.

Bisher wenig Beachtung fand die Frage, woher Friedrich Anregung für sein Schaffen fand, welche Künstler er bewunderte und wie diese sein Werk beeinflussten. Im Kunst Museum Winterthur werden die Vertreter einer frühen Stimmungslandschaft als Vorboten der Romantik in Bezug zu Friedrichs Werken gesetzt. Dazu zählen niederländische Landschaftsmaler des Goldenen Zeitalters, aber auch Meister wie Claude Lorrain oder die Kleinmeisterkunst des 18. Jahrhunderts. In der präzisen Gegenüberstellung mit diesen bedeutenden künstlerischen Vorläufern kann Friedrichs Werk neu diskutiert und entdeckt werden. Im Jahr vor dem Jubiläum 2024 präsentiert sich die Ausstellung so im doppelten Sinne als Vorbotin.

Kunst Museum Winterthur, http://www.kmw.ch

(Bild: Die Kathedrale, um 1818, Museum Georg Schäfer, Schweinfurt)