KATHLEEN RYAN

Die Hamburger Kunsthalle zeigte die erste museale Präsentation der US-amerikanischen Künstlerin Kathleen Ryan (*1984). Eine Auswahl von rund dreißig skulpturalen Werken dokumentierte die Entwicklung ihrer künstlerischen Praxis von 2014 bis heute.

Kathleen Ryans Skulpturen reichen in ihrer Größe von monumental bis handlich. Sie bestehen aus gefundenen, gesammelten und wiederverwendeten Materialien, aus denen sie Objekte wie Blumen, Obst, Gemüse, Schmuck, Spinnennetze oder auch Vogelschwärme kreiert.

Die von der Künstlerin gewählten Materialien stehen dabei oft im Widerspruch zu der Beschaffenheit der Objekte, die sie darstellen: Weintrauben sind aus schwerem Beton gegossen, wo hingegen Halsketten aus aufgereihten Bowlingkugeln bestehen, die Schale einer Melone ist aus einem zerlegten Airstream-Wohnmobil gefertigt, hoch aufragende neoklassizistische Säulen hingegen werden aus filigranen Platten aus glasierter Keramik zusammengesetzt und der Schimmel auf der Haut eines Pfirsichs ist mit Hunderten von Halbedelsteinen akribisch nachgebildet.

Ihre Werke rufen eine Mischung aus Staunen, Humor und Abscheu hervor und regen damit an, über Reichtum und Verschwendung, Dekadenz und Sexualität sowie über den Kreislauf des Konsums und des Lebens nachzudenken.

Hamburger Kunsthalle
http://www.hamburger-kunsthalle.de

Bilder:
Oben: Bad Melon (Big Chunk), 2020, Moore Family Collection, New York
Links: Hanging Fruit, 2018 ( Courtesy the artist, Foto: EPW Studio)
Rechts, oben: Bad Cherries, 2021, Private Collection of Timothy C. Headington, Kathleen Ryan, Courtesy the artist and Karma, Foto: Lance Brewer
Rechts, mittig: Generator II, 2022, Fundación MEDIANOCHE0, Kathleen Ryan. Courtesy the artist and Karma, Foto: Lance Brewer
Unten: Daisy Chain, 2021, Kathleen Ryan, Courtesy the artist and Karma, Foto: Lance Brewer