UDERZO – Von Asterix bis Zaubertrank

Alle kennen Asterix: Seit Jahrzehnten begeistert Europas bekannteste Comicfigur Menschen in aller Welt. In der ersten umfassenden Albert Uderzo-Ausstellung außerhalb Frankreichs im Museum für Kommunikation in Berlin tauchen die Besucher-/innen ein in das Uderzo-Universum.

Neben Asterix, Obelix und Idefix begegnen sie auch weniger bekannten Charakteren wie Jehan Pistolet, Oumpah-Pah oder Tanguy und Laverdure. Frühwerke, Skizzen, Originalseiten und persönliche Gegenstände Uderzos und seines Lebensfreunds und Arbeitspartners René Goscinny bieten Einblicke in sechs Jahrzehnte kreativen Schaffens.

Die Original-Illustration für das Titelbild des ersten Asterix-Albums Asterix der Gallier, Schulhefte mit Zeichnungen des achtjährigen Uderzos und Goscinnys Schreibmaschine sind nur einige der Highlights der rund 120 Original-Exponate, die zum Großteil aus dem Besitz der Familie Uderzo stammen. Kuratiert wird die in Deutsch, Englisch und Französisch umgesetzte Werkschau von Sylvie Uderzo gemeinsam mit dem Berliner Comic-Autor Flix.

Eingangs stehen die eindrucksvollen Bronze-Statuen: Asterix und Obelix. Eine Illustration der Entwicklung Asterix´ – von den frühen Entwürfen bis hin zur heutigen Form – und eine Proportions-Studie von Obelix leiten über zum Frühwerk Uderzos: Die Fische, die er Mitte der 1930er Jahre in sein Grundschulheft malt, hauen sich die Gallier-/innen später in den Asterix-Comics um die Ohren.

Auch die Abenteuer des Clowns Stupido, der erste Comic, den Uderzo 1941 mit 14 Jahren zeichnet, lässt bereits den späteren Stil erahnen. Mit Capitaine Marvel Jr., Clopinard, Zartan, Arys Buck und Le Prince Rollin zeigt die Ausstellung weitere Charaktere des jungen Uderzo im Original, darunter eine unveröffentlichte Seite von Zartan, l´homme macaque (1946). Neben seinen ersten Gehversuchen als Comiczeichner sind auch Landschaftsgemälde in Öl (1942) zu sehen, eine Technik, die man sonst wenig mit Uderzo in Verbindung bringt.

Neben den künstlerischen Arbeiten gibt die Ausstellung Einblicke in das Leben Uderzos: Eine Video-Installation, Fotografien aus seiner Kindheit und Jugend, seiner Zeit beim Militär und der Zusammenarbeit mit René Goscinny stellen den Menschen hinter den Bildern vor.

Das Asterix-Universum
„Wir befinden uns im Jahr 50 v. Chr. …“. Mit diesen Worten beginnen bis heute die Abenteuer der unerschrockenen Gallier:innen, die Uderzo und Goscinny ab 1961 über 34 Alben hinweg und mit einzigartigem Humor und einem unverwechselbaren Pinselstrich prägen. Die Ausstellung zeichnet die Genese dieser Alben nach – von Asterix, der Gallier (1961), dessen ikonische Titelseite im Original zu sehen ist, bis zu Gallien in Gefahr (2005), dem letzten von Uderzo gezeichneten Album, für das er nur noch die Bleistiftvorzeichnungen anfertigen konnte. Dabei wird jeweils eine originale, von Uderzo gezeichnete Seite mit der zugehörigen Veröffentlichung präsentiert. Persönliche Arbeitsutensilien wie Stifte und Pinsel Uderzos sowie Goscinnys Schreibtisch und Schreibmaschine machen den Schaffensprozess und die Kreativität des Duos greifbar.

Ein Überblick über internationale Asterix-Ausgaben führt die weltweite Popularität der gallischen Geschichten vor Augen. Die beliebten Helden Asterix, Obelix und ihre Freund:innen erobern nicht nur Comics und Leinwände, sondern auch die Welt der Philatelie, wie Jubiläums-Briefmarken der französischen und Deutschen Post aus drei Jahrzehnten sowie ein Ersttagblatt aus dem Jahr 2015 vor Augen führen. Funfacts rund um Asterix und Albert Uderzo runden das Ausstellungs-Erlebnis ab.

Albert Uderzo
* 25. April 1927 als Alberto Aleandro Uderzo in Fismes, Frankreich
† 24. März 2020 in Neuilly-sur-Seine, Frankreich
Uderzo wächst in der Nähe von Reims auf.
Seine Eltern sind Italiener.
1934 erhält er die französische Staatsbürgerschaft.

1941 erhält er seine erste Anstellung als Zeichner beim Verlag Société Parisienne d’édition in Paris. Nach 1945 arbeitet er in einem Zeichentrickfilmstudio und als Comiczeichner bei einer Zeitschrift. Zwischen 1948 und 1954 Veröffentlichung der ersten Comicserie „Belloy“ mit Jean Michel Charlier als Texter. April 1950 Veröffentlichung der von Uderzo gezeichneten Geschichten von Captain Marvel Jr. im franko-belgische Comicmagazin Bravo.

1980 erschien der erste nur von Uderzo erstellte Asterix-Band „Der große Graben“. 1999 gewann er den Spezialpreis Prix du Millénaire beim Festival International de la Bande Dessinée d’Angoulême.2004 wurde Uderzo auf dem 11. Internationalen Comic-Salon Erlangen der Max- und Moritz-Preis für sein Lebenswerk verliehen.

Ausstellung bis 15.06.2025, Museum für Kommunikation, Berlin
http://www.mfk-berlin.de/ausstellung-uderzo-asterix

Bilder:
Oben: Der Lauf der Evolution; Grafische Entwicklung eines Vorfahren von Asterix bis ins 21. Jahrhundert, Asterix® Obelix® Idefix®/© 2025 Les Éditions Albert René/Goscinny-Uderzo
Oben re / Mitte li: / Unten re.: Ausstellungsansichten (Fotos: Kay Herschelmann)
Unten: Albert Uderzo im Alter von 30 Jahren, (Uderzo Collection)