Der Schlüssel der Träume. Surrealistische Meisterwerke der Collection Hersaint

In einer Weltpremiere zeigt die Fondation Beyeler erstmals eine repräsentative Auswahl surrealistischer Meisterwerke der Collection Hersaint. Die Ausstellung umfasst rund 50 Schlüsselwerke von Künstler-/innen wie Salvador Dalí, Max Ernst, René Magritte, Joan Miró, Pablo Picasso, Man Ray, Dorothea Tanning, Toyen sowie Balthus, Jean Dubuffet, Wifredo Lam und vielen anderen. Sie greift zentrale Themen des Surrealismus auf, wie beispielsweise die Nacht, den Traum, das Unbewusste, die Verwandlung oder den Wald als Ort des Rätselhaften.

«Der Schlüssel der Träume», so der Titel eines Hauptwerks René Magrittes aus der Collection Hersaint, verkörpert die surrealistische Grundausrichtung der Sammlung mit ihren zahlreichen Bezügen zur geheimnisvollen und unheimlichen Welt des (Alb-)Traums und des Unbewussten. Begründet wurde die Collection Hersaint durch Claude Hersaint (1904, São Paulo – 1993, Crans-Montana), einem der frühesten und bedeutendsten Sammler der Kunst des Surrealismus. In Brasilien aufgewachsen und dann nach Paris übersiedelt, erwarb er dort 1921 im Alter von 17 Jahren sein erstes Gemälde von Max Ernst.

Daraus entwickelte sich eine lebenslange Leidenschaft für die Kunst, die in eine der bemerkenswertesten Sammlungen surrealistischer Malerei mündete. Heute umfasst die Collection Hersaint rund 150 Werke, darunter auch eines der wichtigsten Ensembles von Werken Max Ernsts in Privatbesitz. Zeitlebens war Claude Hersaint mit vielen Künstlerinnen und Künstlern befreundet und unterstützte sie maßgeblich. Sein Enthusiasmus und Engagement für die Kunst übertrugen sich auch auf seine Frau Françoise und seine Tochter Evangéline.

Unter den zahlreichen Hauptwerken der Collection Hersaint findet sich auch Max Ernsts eindrucksvoller Hausengel (Der Triumph des Surrealismus) von 1937, der zu einer Ikone des Surrealismus schlechthin avanciert ist. Salvador Dalís rätselhaftes und abgründiges Gemälde ‚Das finstere Spiel‘ (1929) verkörpert die Quintessenz seiner Kunst mit ihrer Hinwendung zu erotischen und psychologischen Tabus.

Präsentiert wird auch Balthus’ Passage du Commerce-Saint-André (1952–1954), jenes monumentale Meisterwerk des Künstlers, das seit vielen Jahren als Dauerleihgabe in der Fondation Beyeler zu bewundern ist. Mit Dorothea Tanning und Toyen sind zudem zwei zentrale Surrealistinnen mit charakteristischen Werken vertreten, die so gut wie noch nie öffentlich gezeigt wurden.

Die Fondation Beyeler in Riehen bei Basel ist international bekannt für ihre hochkarätigen Ausstellungen, ihre bedeutende Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst sowie ihr ambitioniertes Veranstaltungsprogramm. Das von Renzo Piano entworfene Museumsgebäude ist idyllisch in einem Park mit altem Baumbestand und Seerosenteichen gelegen. Die Lage inmitten eines Naherholungsgebiets mit Aussicht auf Kornfelder, Kuhweiden und Rebberge an den Ausläufern des Schwarzwalds ist einzigartig. Im angrenzenden Park realisiert die Fondation Beyeler mit dem Schweizer Architekten Peter Zumthor einen Museumsneubau und verstärkt so die harmonische Verbindung von Kunst, Architektur und Natur.

Ausstellung bis 04.05.2025, Fondation Beyeler, Riehen bei Basel,
http://www.fondationbeyeler.ch

Bilder:
Oben: Salvador Dalí, Das finstere Spiel, 1929, Collection Hersaint, Fundació Gala-Salvador Dalí
Mitte: Max Ernst, Der Hausengel (Der Triumph des Surrealismus), 1937, Collection Hersaint
Unten: Dorothea Tanning, Blauer Walzer, 1954, Collection Hersaint
Fotos: ProLitteris, Zürich, Peter Schälchli)