Im ausklingenden Jubiläumsjahr erzählt eine großangelegte Ausstellung zur „Klassischen Moderne“ des Museums Wiesbaden die Geschichte ihrer Sammlung. Zugleich werden anhand der 105 Kunstwerke (Gemälde und Skulpturen) die wesentlichen Schritte in der Entwicklung der deutschen Avantgarde nachvollzogen: ausgehend vom expressiven Impressionismus zu Beginn des Jahrhunderts über den deutschen Expressionismus mit seinen prägenden Künstlergruppierungen in München und Berlin bis hin zu neu sachlichen Tendenzen in den 1920- und 1930er-Jahren.

Anlass für die Schau ist eine bedeutende Wiesbadener Privatsammlung, die dem Museum anlässlich seines Jubiläums testamentarisch versprochen wurde und unter dem Titel Feininger, Münter, Modersohn-Becker … Oder wie Kunst ins Museum kommt, öffentlich präsentiert wird. Diese hochkarätige Sammlung wird in Beziehung gesetzt mit voraus-gehenden bedeutenden Schenkungskonvoluten (Heinrich Kirchhoff 1915–1933, Hanna Bekker vom Rath 1987 oder Frank Brabant 2018), wodurch hervorgehoben wird, dass das Hessische Landesmuseum Wiesbaden fast ausschließlich aufgrund eines außerordentlichen bürgerlichen Engagements heraus zu einem der führenden Museen für Expressionismus in Deutschland und darüber hinaus geworden ist.
Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Museums beschloss ein Wiesbadener Privatsammler die testamentarische avisierte Schenkung seiner bedeutenden Kunstsammlung öffentlich zu machen. Der Schwerpunkt der etwa 100 Werke umfassende Sammlung, beinhaltet Künstlerinnen und Künstler aus dem Umfeld der „Neuen Künstlervereinigung München“ (u.a. Erma Bossi, Adolf Erbslöh, Alexej von Jawlensky, Alexander Kanoldt, Marianne von Werefkin) und des „Blauen Reiters“ (Elisabeth Epstein, Wassily Kandinsky, Gabriele Münter) und der Künstlergruppe „Brücke“ (Erich Heckel, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff) sowie der Neuen Sachlichkeit (u.a. Josef Scharl, Georg Schrimpf, Ilona Singer). Hinzu kommen eine Vielzahl an Skulpturen und Plastiken (u.a. Ernst Barlach, August Gaul, Gerhard Marcks, Milly Steger, Louise Stomps). Ein außergewöhnlich hoher Prozentsatz stammt von Künstlerinnen.
In dieser Ausstellung wird nun eine Auswahl von 50 Arbeiten dieser „neuen“ Sammlung erstmals präsentiert. Dies geschieht in Kombination mit 45 früheren Schenkungen, um deutlich zu machen, wie präzise sie sich zu den bereits vorhandenen Beständen des Hauses nicht nur einfügt, sondern diese auch maßgeblich bereichert.
Ausstellung bis 26.04.2026, Museum Wiesbaden, Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
http://www.museum-wiesbaden.de
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