Hélène de Beauvoir. Mit anderen Augen sehen

Die Opelvillen Rüsselsheim präsentieren die erste museale Ausstellung der Malerin Hélène de Beauvoir in Deutschland, der vergessenen Schwester von Simone de Beauvoir. Ihre Werke reichen von Kupferstichen über Aquarelle bis zu großformatigen Malereien in Öl oder Acrylfarbe. Mit Stichel, Stift oder Pinsel lotete Hélène de Beauvoir (1910–2001) die Möglichkeiten gegenständlicher und ungegenständlicher Kunst aus, bis sie die Trennlinien in den 1960er-Jahren ausdrucksstark auflöste.

Möglich wird diese neue Sichtung ihres Werkes durch langjährige Recherche und durch vielfältige und umfangreiche Leihgaben aus verschiedenen europäischen Sammlungen.

Für die Opelvillen entwickelt Dr. Beate Kemfert eine Ausstellung, die die gesamte Spannweite von Hélène de Beauvoirs Schaffen mit Gravuren, Aquarellen, Acrylbildern und Ölgemälden würdigt und dabei bislang nicht berücksichtigte Thematiken fokussiert.

Fast fünfundzwanzig Jahre nach ihrem Tod werden zum ersten Mal Bilder aus den Jahren von 1930 bis 1990 ausgestellt, die beleuchten, welche Bedeutung die Figur der Frau von Anfang an für die Malerin hatte. Unberücksichtigt blieb auch die Beschäftigung von Hélène de Beauvoir mit dem weiblichen Körper, der Sexualität und der Verletzlichkeit der Frau.

Bislang unbekannte Werke erweisen sich nun als Schlüsselwerke und erschließen neue Erkenntnisse über ihre Bedeutung für die Malerei und feministische Kunst des 20. Jahrhunderts.

Bis 08.02.2026, Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen, Rüsselsheim
http://www.opelvillen.de

Bilder:
Oben: Hélène de Beauvoir in ihrem Atelier, Goxwiller, August 1990 (Foto: Christian Kempf)
Unten: v.l.n.r.: Ohne Titel, 1970 (Foto: Ute Achhammer) / Ohne Titel, 1972, Sammlung Christian Fischer, Ute Achhammer (Foto: Frank Möllenberg) / Venedig, Impression, 1957, Privatbesitz, Ute Achhammer (Foto: Frank Möllenberg) / Selbstporträt 1955, Privatbesitz, Ute Achhammer (Foto: Christian Kempf)