
Die Kunsthalle Bremen präsentiert eine Auswahl an Graphiken von Horst Antes. Antes ist einer der erfolgreichsten deutschen Künstler der Nachkriegsmoderne. Das Spektrum der präsentierten Werke reicht von seinen bekannten „Kopffüßlern“ in subtilen und linearen Farbradierungen bis zu den flächigen Variationen über Häuser und Zeitraumbilder der letzten Jahre. So umfassen die präsentierten Werke sein Schaffen von den 1960er-Jahren bis heute.
Die kometenhafte Karriere des jungen Horst Antes (*1936 in Heppenheim) ist ein legendäres Kapitel der deutschen Nachkriegsmoderne. Während die Abstraktion in der westlichen Kunstwelt Konsens war, ergriff Horst Antes die malerischen Mittel des Abstrakten, um jene wandelbare Figur zu verdichten, die die Kunstkritik bis heute mit dem Etikett „Kopffüßler“ versieht. Diese Kunstfigur machte Antes in den 1960er-Jahren berühmt.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Bremen richtet den Fokus speziell auf die Radierungen. Im Alten und Neuen Studiensaal des Kupferstichkabinettes lassen 80 ausgewählte Blätter die künstlerische Entwicklung von Horst Antes in all ihren Kontinuitäten und Brüchen verfolgen.
Die ersten Radierungen schuf Horst Antes 1962 als Stipendiat der Villa Romana in Florenz. Frei bewegte Linien, Flächen und amöbenhafte Figuren treiben in diesen subtilen Strichätzungen und Kaltnadelradierungen umher. Zu einer unvergleichlich produktiven Schaffensperiode wird dann das Jahr 1964; in Karlsruhe entstehen in diesem einen Jahr allein 300 Radierungen.
Aus dieser besonderen Phase zeigt die Ausstellung spannende Beispiele, darunter auch die Abwandlung von Motiven in Zustandsdrucken, durch das Kolorieren oder Übermalen. Die Experimentierfreude des Künstlers wird in seinen vielfältigen Arbeiten deutlich, in denen er verschiedene Radiertechniken und teils komplexe Verfahren nutzt.


Ausstellung bis 19.06.2022, Kunsthalle Bremen, http://www.kunsthalle-bremen.de
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