
Mit rund 250 Hüten, Hauben, Mützen und anderen originalen Kopfbedeckungen aus seinem einzigartigen Bestand gibt das Bayerische Nationalmuseum erstmals einen umfassenden Überblick über die kulturgeschichtliche Entwicklung dieses modischen Zubehörs vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Was dabei sofort ins Auge sticht: Kopfbedeckungen waren und sind Kommunikationsmittel erster Güte. Sie verleihen dem Träger oder der Trägerin Würde und machen Hierarchien sichtbar, können das Gemeinschaftsgefühl stärken, aber auch Distanz schaffen.
Aus vielfältigen Perspektiven werden die ständigen Wandlungen der „Hauptsache“ durch die Jahrhunderte beleuchtet. Die Bandbreite der gezeigten Objekte erstreckt sich von prächtigen Mitren über zierliche Frauenhauben, klar strukturierte Männer- und verschwenderisch ausgestattete Frauenhüte bis hin zu aktuellen Designermodellen.
Neben der Modegeschichte thematisiert die Ausstellung auch gesellschaftliche und ökonomische Zusammenhänge und geht den unterschiedlichsten Materialien und Herstellungstechniken auf den Grund. Den Menschen „darunter“ kommt man ebenfalls nahe. So besitzt das Bayerische Nationalmuseum etliche Hüte von bayerischen Königen und Königinnen, davon allein über 40 Kopfbedeckungen von Ludwig I. Andere prominente Hüte stammen etwa vom Märchenkönig Ludwig II., von Reichskanzler Otto von Bismarck oder Stephanie von Österreich, der Witwe des so tragisch aus dem Leben geschiedenen Kronprinzen Rudolf.
Die Herrenmode des 20. und 21. Jahrhunderts repräsentieren wichtige Huttypen wie Zylinder, Fedora, Trilby, Porkpie, Schiebermütze und Caps. Bedeutende Privatsammlerinnen und Sammler haben ikonische Damenhüte aus den Ateliers von Dior, Pierre Cardin, Yves Saint Laurent, Christian Lacroix und Moschino als Leihgaben zugesagt. Unikate von internationalen Stars wie Philip Treacy, Stephen Jones und Cécile Feilchenfeldt sowie aktuelle Eigenkreationen von Münchner Modistinnen und Hutkünstlerinnen setzen weitere Glanzpunkte
Bis 30.04.2023, Bayerisches Nationalmuseum, http://www.bayerisches-nationalmuseum.de
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