Sarah Morris: All Systems Fail

Die Deichtorhallen Hamburg zeigt eine große Überblicksausstellung der Künstlerin Sarah Morris. Seit den 1990er-Jahren hat Morris ein umfangreiches Œuvre an Gemälden, Filmen, ortsspezifischen Wandmalereien und Skulpturen geschaffen, die ihr Interesse an Netzwerken, Typologien, Globalisierung, Architektur und den Strukturen von Städten widerspiegeln, in die sie ihre Arbeiten einbettet.

Mit über 50 Gemälden, Filmplakaten, Zeichnungen aus bedeutenden Museen und Privatsammlungen aus Europa und den Vereinigten Staaten sowie dem gesamten filmischen Werk der Künstlerin gibt die Ausstellung einen umfassenden Überblick. MORRIS betrachtet ihre Bilder als dynamisch und sich selbst erzeugend, offen für Interpretation, Bewegung und Veränderung.

Die Betrachtenden werden als elementarer Bestandteil des Kunstwerks begriffen und bekommen auf diese Weise das Gefühl vermittelt, Teil eines größeren Systems zu sein. In ihren Filmen, die parallel zu den Gemälden entstehen, erforscht MORRIS die Psychogeografie und die dynamische Natur von Städten im Wandel durch die vielschichtigen und fragmentierten Erzählungen, die sie enthalten. Die dargestellten Situationen fungieren als Reproduktionen der gesellschaftlichen Strukturen und Hierarchien, in denen sich die Künstlerin selbst sowie auch die Betrachter*innen wiederfinden. Auf einzigartige Weise verdeutlicht MORRIS in ihren Arbeiten den Widerspruch zwischen Widerstand und Komplizenschaft mit diesen Strukturen, sowohl auf individueller wie auch gesamtgesellschaftlicher Ebene.

These forms, which are architecture, which are a city are actually much more in flux, and recent years have proven this.
They are much more in flux than people think, and these can change in a night, in a moment, and by the way people use them.
They are much more fluid, malleable, vulnerable than anybody can possibly think. As an artist, you can appropriate these forms, take them over.
They are yours to take and play with, use them as you need to. That‘s what cinema does anyway – takes reality and existing locations, and uses them towards fantasy.”
– Sarah Morris –

Ausstellung bis 20.08.2023, HALLE FÜR AKTUELLE KUNST, Deichtorhallen Hamburg, http://www.deichtorhallen.de

Bilder:
Oben: Jockey Club Brasileiro [Rio], 2014 (Copyright: Sarah Morris)
Unten: li: Adnoc [Abu Dhabi], 2016 (Copyright: Sarah Morris)
Unten: re: Angel [Origami], 2009 (Copyright: Sarah Morris)