
Ein Stuhl, ein Plattenspieler, ein i-Phone, ein VW-Käfer inmitten von hochrangigen Gemälden, ein Buddha aus Thailand zwischen Muttergottes-Figuren? Ja, das gibt es, im Düsseldorfer Kunstpalast, und es ist einfach nur großartig. Denn hier werden verschiedenste künstlerische Positionen aus dem Sammlungsbereich geschickt zusammengeführt. So wird er ein spannender Museumsbesuch voller Überraschungen möglich. Die traditionsreiche Kulturstätte am Rhein zeigt ihre Sammlungspräsentation in neuem Glanz – nach drei Jahren umfangreicher Sanierung.
Von den rund 130.000 Objekten aus elf Jahrhunderten und sämtlichen Gattungen in den Beständen des Kunstpalasts wurden etwa 800 Werke für die Schau ausgewählt – viel Arbeit für Generaldirektor Felix Krämer mit den Kuratorinnen Felicity Korn und Westrey Page.


Auf dem chronologischen Rundgang durch 49 Säle (gutes Schuhwerk ist ein Muss!) sind Highlights und große Namen zu sehen: „Oh, ein Bellini, ein Beckmann, ein Lichtenstein, ein Gerhard Richter und hier, die Düsseldorfer Malerschule!“ Daneben hat man weniger bekannte Arbeiten platziert, die in einem schlüssigen Kontext mit neuen, ungewohnten Perspektiven zum Nachdenken und Erleben anregen.

„Wir hatten die Chance, unser Museum neu zu denken und neu zu konzipieren“, sagt Generaldirektor Felix Krämer. „Mehr denn je soll der neue Kunstpalast ein Ort sein, an dem sich jeder unabhängig von Alter und kunsthistorischer Vorbildung wohlfühlt und Neues entdecken kann.“ „Wir freuen uns über Besuchende, die unser Museum noch nie zuvor betreten haben, ebenso wie über diejenigen, die schon oft hier waren“, so Krämer weiter.

Die Niederschwelligkeit des Hauses ist eines seiner größten Anliegen – der Kunstpalast soll ein Anziehungspunkt für alle werden. Kein Ding der Unmöglichkeit, denn die nach aktuellen Standards ausgestatteten Sammlungsräume inklusive Videoinstallationen, ein offenes Studio der Kulturellen Bildung und ein einladender Innenhof samt gastronomischem Angebot machen den neuen Kunstpalast garantiert zu einem Ort, an dem die Besuchenden gerne verweilen und an den sie ebenso gerne zurückkehren.
Ein wichtiges Thema ist auch die Vermittlungstätigkeit, die schon bei den Jüngsten beginnt. Eigens für Kinder eingerichtete Räume, der Rhino-Palast, laden junge Besucher*innen dazu ein, das Museum für sich zu erobern. Für die Kleinsten von drei bis acht Jahren gibt es zudem Führungen mit der Tonie-Box, dem erfolgreichen Audiosystem für Kinder. Und eine mit dem Digitalpartner ERGO entwickelte Kunstpalast-App erweitert den Besuch des Hauses um eine digitale Dimension: Ein paar Klicks auf dem Handy zum Beispiel und mit Augmented Reality fangen die Flügel eines barocken Amors fröhlich an zu flattern!

Wer nach all dem Schauen, sich Wundern und Bewundern eine Pause braucht: Dann auf in Düsseldorfs legendären, von Künstlern gestalteten Sixties-Club Creamcheese! Die Bar des damaligen Hotspots ist jetzt im Kunstpalast aufgebaut.
Dort lässt sich über das Gesehene reflektieren und vielen dürfte dabei eins klar werden: Unmöglich, alles auf einmal wahrzunehmen – wir müssen wiederkommen!
Text: Angelika Campbell
Kunstpalast Düsseldorf
http://www.kunstpalast.de

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