Freischwimmen – Köpper in die Kunst!

Das Kunstmuseum Wolfsburg lädt mit seiner neuen Präsentation dazu ein, sich in Kunstwelten treiben zu lassen. Rund 100 Werke von über 30 internationalen Künstler/innen bilden einen offenen Parcours, der sich individuell und intuitiv erschließen lässt. Neben Kunstwerken von Ólafur Elíasson, Jeppe Hein, Sarah Morris, Elizabeth Peyton, Tobias Rehberger, Cindy Sherman und James Turrell zeigt das Kunstmuseum Wolfsburg erstmals mit Nairy Baghramian, Christian Falsnaes, Janette Laverrière, Thomas Grünfeld, Lienhard von Monkiewitsch und dem Kollektiv GCC auch neue Positionen aus der Sammlung. Spielerisch, kreativ und interaktiv können die Besucher/innen eigene Bahnen durch die Ausstellung ziehen.

Die Präsentation bricht mit klassischen Ausstellungskonzepten und setzt auf ungewohnte Gegenüberstellungen, raumgreifende Installationen und digitale Erweiterungen. Als agiles Museum, das stets nach innovativer Vielfalt an Formaten und Methoden strebt, wurde diese Ausstellung erstmals von einem abteilungsübergreifenden Team kuratiert.

Die Ausstellung spiegelt mit ihrer besonderen Konzeption die aktuellen Entwicklungen in der internationalen Museumswelt wider. Als zukunftsorientierter, inklusiver und dynamischer Ort der Kunst setzt das Kunstmuseum Wolfsburg damit die neueste Definition von Museen durch ICOM (International Council of Museums) und des Deutschen Museumsbundes auch in der Praxis auf allen Ebenen um. Partizipative Herangehensweisen, innovative Formate und die konzeptuelle Vielfalt beschränken sich aber nicht nur auf interne Prozesse: Alle sind eingeladen, sich aktiv einzubringen, neue Perspektiven zu entdecken und die Ausstellung mitzugestalten. Im Bereich des Studio Digital kooperiert die Ausstellung erneut mit dem Max-Born-Gymnasium Backnang: Die Schüler/innen entwickeln Ideen für das hybride Erlebnis des Studio Digital und gestalten so aktiv den Ausstellungsraum mit.

Die Ausstellung ist in drei Themenbereiche gegliedert, die sich metaphorisch entlang der Dramaturgie eines sommerlichen Besuches im Freibad entfalten. Die verschiedensten Facetten dieser Erlebnisse dienen sowohl als Inspiration, als auch als roter Faden zum Entdecken und Ausloten der Kunstwerke:

ANKOMMEN
Orientierung und Desorientierung Kunstwerke wie Jeppe Heins Spiegellabyrinth hinterfragen Raumwahrnehmung und Erwartungshaltungen. Nairy Baghramians Skulptur, die an einen großen Seesack erinnert, verkörpert die Sehnsucht nach Abenteuer. Fotografien von Robert Lebeck und Heinrich Heidersberger fangen den nostalgischen Charme vergangener Jahrzehnte ein, während Janette Laverrières surrealistisches Mobiliar ein humorvolles Ankommen inszeniert.

EINTAUCHEN
Immersion und Digitalität James Turrells Lichtinstallation Moenkopi verwischt die Grenzen zwischen Raum und Wahrnehmung und lässt die Besucher/innen in atmosphärische Farbwelten eintauchen. Das Studio Digital, entwickelt in Zusammenarbeit mit einem Schüler/innenbeirat des Max Born-Gymnasium Backnang, ermöglicht die intuitive, spielerische und kreative Auseinandersetzung mit den Werken der Sammlung und eröffnet neue Erfahrungsräume.

AUFTAUCHEN
Tobias Rehbergers Rauminstallation thematisiert das Zusammenspiel von Architektur, Mensch und sozialem Miteinander. Ólafur Elíasson spielt mit Farbe und Licht, während eine große Porträtwand von Begegnungen und Identitäten erzählt. Wer möchte, kann selbst Teil dieses lebendigen Arrangements werden – mit einem Selfie als persönlichem Kunstmoment.

Das Kunstmuseum Wolfsburg will vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch mit dieser Ausstellung ermöglichen. Ob Einsteiger/innen oder Kunstexpert/innen, ob neugierig treibend oder gezielt schwimmend: Die Ausstellung ermöglicht verschiedene Zugänge und Blickwinkel. Wer tiefer eintauchen möchte, kann sich mit den vielfältigen Vermittlungsangeboten auf eine inspirierende Navigation durch die Kunst begeben.

Wer sich intensiv mit der Ausstellung auseinandersetzt und eine kleine Challenge sucht, kann im Kunstmuseum Wolfsburg seinen eigenen „Freischwimmer“ machen – eine spielerische Hommage an das selbstbestimmte Erleben von Kunst.

Das Studio Digital ermöglicht ein hybrides Erlebnis, in dem sich analoge Werke und virtuelle Elemente verbinden. Besucher/innen können sich bereits vorab oder während des Ausstellungsbesuchs online mit den Themen und Kunstwerken auseinandersetzen: http://www.studiodigital.kunstmuseum.de

Bis 28.09.2025, Kunstmuseum Wolfsburg,
http://www.kunstmuseum.de

Bilder:
Oben: re: Otto Piene, Ink Blue, 2009, Keramik, Kunstmuseum Wolfsburg, Schenkung aus Privatbesitz, VG Bild-Kunst, Bonn 2025 (Foto: Marek Kruszewski)
Oben: li: Jeppe Hein, Spiral Labyrinth I, 2007, Kunstmuseum Wolfsburg, Dauerleihgabe aus Privatbesitz (Foto: Marek Kruszewski)
Mitte: re: Robert Lebeck, Sommer 1968 im Wolfsburger VW-Bad aus der Serie Zum 30. Geburtstag der ‚Käferstadt‘, Wolfsburg, 21. und 22. Juni 1968, 22. Juni 1968, 1968, Kunstmuseum Wolfsburg (Archiv Robert Lebeck)
Mitte: James Turrell, Moenkopi aus der Serie Tall Glass, 2007, Kunstmuseum Wolfsburg, Dauerleihgabe der Volkswagen AG (Foto: Florian Holzherr)
Unten: li: Tobias Rehberger, Decke Büroräume 1. Stock (Lévy, Schuppli, Hirsch, Ritschard, Pakesch), 1998, Kunstmuseum Wolfsburg (Foto: Marek Kruszewski / re: Ólafur Elíasson, Who is afraid, 2004, Kunstmuseum Wolfsburg (Foto: Marek Kruszewski)