
Die Kunstsammlungen am Theaterplatz präsentieren in der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 eine Sonderausstellung mit Werken von Edvard Munch (1863–1944), in deren Zentrum das Gefühl der Angst steht. Unter dem Motto »C the Unseen« wird Angst als gesellschaftliches Tabu sichtbar gemacht und in einen Dialog mit zeitgenössischen Positionen gebracht. Angst als Grundemotion ist ein überlebensnotwendiges Gefühl. Sie kennt keine sozialen Grenzen und betrifft alle Gesellschaftsgruppen. Munchs existenzielle Bildwelten treffen in der Ausstellung auf Werke u. a. von Marina Abramović, Neo Rauch und Paula Rego – und eröffnen neue Perspektiven auf ein Gefühl, das aktueller nicht sein könnte.

Der norwegische Künstler Edvard Munch ist ein Existentialist. Munch hat lebensbestimmende Themen des Menschen ins Bild gebracht: Sehnsucht, die Beziehung von Mann und Frau, aber auch Erfahrungen seelischer Not. Seine Werke zeigen eine immense Aktualität und sind dadurch bis heute zugänglich.
Ausgehend von den Themen, die Munchs Kunst durchdringen sowie anhand der Stationen seines Lebens, wird die Ausstellung Angst, Einsamkeit, Krankheit, Selbstreflexion, die fortwährende Auseinandersetzung mit seiner Kindheit sowie Munchs Aufenthalt in Chemnitz thematisieren.
Das weltbekannte Motiv des Schreis wird in Form der 1895 entstandenen Lithografie Das Geschrei in Korrespondenz zu Andy Warhols Interpretation The Scream (After Munch) von 1984 zu sehen sein.
Die Kunstsammlungen Chemnitz verfügen über einen bedeutenden Bestand an Grafiken und einem Gemälde von Edvard Munch, der für die Ausstellung durch Leihgaben von internationalen und nationalen Institutionen und Privatsammlungen dankenswerterweise erweitert wird. Die emotional und symbolbeladenen Bilder von Edvard Munch treten in Dialog mit Werken von Künstler/-innen seiner Zeit wie Max Klinger, Christian Krohg, Egon Schiele, Karl Schmidt-Rottluff und Marianne von Werefkin, sowie von Francisco de Goya. Zeitgenössische künstlerische Positionen erweitern den historischen Blick um aktuelle Perspektiven.

Was verbinden Künstler/-innen heute mit dem Begriff der Angst? Wie äußern sie, was sie empfinden und woran sie verzweifeln? Erfahrungen von sozialer Begegnung, Liebe und Einsamkeit prägen auch in Zeiten von Hochtechnologie und digitaler Kultur die Gesellschaft und sie werden in Werken von Marina Abramović, Irene Bösch, Monica Bonvicini und Sam Durant, Birgit Brenner, Michael Morgner, Erwin Olaf, Osmar Osten, Neo Rauch, Paula Rego, Maja Wunsch und anderen verhandelt.
Die Ausstellung zeigt insgesamt 140 Gemälde, Grafiken, Fotografien, Skulpturen und Videoinstallationen zu den Themenkreisen Angst und Einsamkeit.
Ausstellung bis 02.11.2025, Kunstsammlungen am Theaterplatz, Chemnitz,
www. kunstsammlungen-chemnitz.de
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