
Düfte rufen Erinnerungen wach, wecken Emotionen und beeinflussen unsere Wahrnehmung sowie unser Handeln. Der Kunstpalast in Düsseldorf widmet sich erstmals der faszinierenden Geschichte des Duftes – von der Antike bis zur Gegenwart – und macht sie sinnlich erlebbar. Im Sammlungsrundgang befinden sich 30 eigens entwickelten Duftstationen, die ein völlig neues Zusammenspiel von Kunst- und Geruchserlebnis eröffnen.
Manche können sich gut riechen, andere haben ein feines Näschen und einiges stinkt zum Himmel. Nicht nur sprichwörtlich hat sich der Geruchssinn einen Namen gemacht. Der Mensch hat rund 400 verschiedene Geruchsrezeptoren, die zusammen eine fast unendliche Anzahl von Düften wahrnehmen können. Düfte haben Einfluss darauf, was wir fühlen, wie wir Menschen, Räume oder Gegenstände wahrnehmen, und schließlich auch auf unser Handeln. Gerüche sind eng mit unseren Erinnerungen verknüpft.

Die Reise beginnt mit der Jahrtausende zurückreichenden spirituellen und heilenden Bedeutung von Düften in religiösen Zeremonien. Sie führt über die opulente Duftkultur der europäischen Höfe des Barocks und den Gestank der Städte im 18. Jahrhundert, wo zugleich das legendäre Eau de Cologne entstand.
Mit der industriellen Revolution hielten synthetische Duftstoffe Einzug, die nicht nur Parfüms, sondern auch Seifen, Waschmittel und andere Alltagsprodukte prägten. Im 20. Jahrhundert revolutionierten schließlich Modehäuser wie Chanel mit kühnen Kreationen die Parfümgeschichte.
Dass Düfte unsere Wahrnehmung, das Gedächtnis und sogar unser Wohlbefinden beeinflussen, belegen zahlreiche Forschungsergebnisse. Die Ausstellung präsentiert Duftstoffe, die die Aufmerksamkeit steigern und solche, die für Entspannung sorgen. Sie stellt auch das Molekül Iso E Super vor, das seine Träger/innen attraktiver wirken lässt und als „Duft der Träume“ gilt.
Neue Anwendungsfelder im Bereich der Medizin, im Marketing sowie in Virtual Reality Formaten zeigen, welche Rolle Gerüche aktuell und künftig noch spielen können.

Wie ein Logo kann auch Duft die Identität einer Institution verkörpern, Inhalte sinnlich vertiefen, Emotionen wecken oder eine markenspezifische unsichtbare Signatur bilden. Anlässlich der Ausstellung hat Kurator Robert Müller-Grünow einen Duft für den Kunstpalast komponiert, dessen Inhaltsstoffe die Offenheit, Experimentierfreudigkeit und Dynamik des Hauses olfaktorisch verkörpern. Die Kunstpalast-Duftkerze bringt diese Atmosphäre auch in die eigenen vier Wände.
Ausstellung bis 08.03.2026
Kunstpalast Düsseldorf
http://www.kunstpalast.de
Bilder:
Oben: Foto: Melanie Zinn
Mitte: Foto: Hans Burger
Unten: Generaldirektor Felix Krämer und Kurator Robert Müller-Grünow (Foto: Elke Burger)
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