Anläßlich des 100jährigen Bauhausjubiläums präsentiert das Wilhelm Wagenfeld Museum eine Ausstellung rund um Leuchten des Designers Wilhelm Wagenfeld.

Eine Tischleuchte als Symbol für das Bauhaus
Am Anfang steht die berühmte Tischleuchte von 1924, die wie kaum ein anderes Objekt mit dem Bauhaus verbunden wird. Doch wie hat sich die Bauhausidee in den 1950er bis 1970er Jahren im Werk Wagenfelds weiterentwickelt? Führt er das Bauhaus-Projekt fort oder erarbeitet er neue Ansätze? Zeitgenössische Leuchtentwürfe erweitern den Blick und zeigen, wie heutige DesignerInnen an Wagenfelds Oeuvre anknüpfen.
Sich vom Bauhaus lösen – die organische Form

Auf den ersten Blick scheint sich Wagenfeld in der Nachkriegszeit vom Bauhaus zu lösen. Er arbeitet nicht mehr mit strenger Geometrie, sondern entwickelt Leuchten mit organisch fließenden Formen. Dennoch schreibt Walter Gropius, der erste Direktor der einflussreichen Kunstschule um 1960, dass niemand „die Grundidee des Bauhauses so wirkungsvoll weiterentwickelt“ habe wie Wagenfeld.
Das Bauhaus weiterdenken – Industrielle Formgebung

Wagenfelds Verbindung zum Bauhaus geht über eine formale Ähnlichkeit weit hinaus. Seine in Stuttgart gegründete „Werkstatt Wagenfeld“ löst ein, was Gropius mit dem Konzept des „künstlerischen Labors“ vorgedacht hatte. Indem er seine Entwurfspraxis im industriellen Umfeld verankert, entstehen gute und preiswerte Leuchten auch für bisher wenig beachtete Bereiche wie Bad, Keller und Flur. „Volksbedarf statt Luxusbedarf“ – so formulierte es der zweite Bauhausdirektor Hannes Meyer.
Mit dem Bauhaus spielen – „Bauhausleuchten“ nach der Bauhausleuchte?

Das Schlusskapitel der Ausstellung wendet sich wieder der Bauhausleuchte zu und zeigt, wie prägend ihre Form auch heute noch ist. Auch wenn DesignerInnen inzwischen mit neuen Materialien, Konzepten und Formen arbeiten, lassen sich ihre Entwürfe doch als Interpretation der Bauhausleuchte lesen.
http://www.wilhelm-wagenfeld-stiftung.de
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