
Anhand kostbarer und bedeutender Werke aus Deutschland, Frankreich, England, den Niederlanden, Italien, der Schweiz, Österreich und den USA können die Besucherinnen und Besucher die Geschichte des Jugendstil-Plakats im Oldenburger Schloss nachempfinden.
Neben deutschen Künstlern wie Thomas Theodor Heine, Lucian Bernhardt oder Julius Diez sind die wohl bekanntesten Vertreter des französischen „Art Nouveau“, Alfons Mucha und Eugène Grasset, in der Ausstellung vertreten. Auch Werke des flämischen Künstlers Henry van de Velde, der zu seiner Zeit einen erheblichen Einfluss auf das Kunstgewerbe hatte oder von Edward Penfield, der als Vater des amerikanischen Posters gilt, sind in der Ausstellung im Oldenburger Schloss zu entdecken.

„Stile Floreale“, „Modern Style“, „Nieuwe Kunst“ oder „Style Sapin“ – in Deutschland nach der Münchener Zeitschrift „Jugend“ benannt, hat der Jugendstil in jedem Land einen anderen Namen und unterschiedliche stilistische Merkmale. „Die ganze künstlerische Vielfalt der Epoche um 1900 können wir mit unserer einzigartigen Plakatsammlung sichtbar machen“, betont Museumsdirektor Dr. Rainer Stamm. Er weiß: Die Faszination des Jugendstils ist ungebrochen. Schmuckstücke, Skulpturen und Gebäude aus dieser Zeit erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. „Es ist eine Epoche, die bis heute begeistert“, fasst Stamm zusammen.

Der Jugendstil und die Plakatkunst sind fest miteinander verwoben. Neue, vereinfachte Drucktechniken ermöglichten Ende des 19. Jahrhunderts erstmals die Anfertigung von großen, farbenfrohen Plakaten. Ob für kulturelle Veranstaltungen oder Produktvermarktungen – es dauerte nicht lange, bis die Plakatkunst in fast allen relevanten gesellschaftlichen Bereichen Einzug fand. Parallel dazu entwickelte sich eine künstlerische Bewegung mit dem Ziel, Kunst in den Alltag zu integrieren.
Inspiriert von der Natur rückten florale, organische Formen und wirbelnde Linien in den Mittelpunkt. Bunt und ausdrucksstark zierten bald unzählige Plakate das Stadtbild von Metropolen wie Paris, München und New York: Die großen Boulevards verwandelten sich in Kunstausstellungen unter freiem Himmel.
Ausstellung bis 22.01.2023,
Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte im Oldenburger Schloss
http://www.landesmuseum-ol.de
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